Das Vernickeln bezeichnet Verfahren zur Erzeugung einer Nickelschicht auf meist metallischen Werkstücken. Dabei kann zwischen verschiedenen galvanischen und chemischen Verfahren unterschieden werden. Bei dem galvanischen Verfahren wird das Werkstück in einen Nickelelektrolyten eingetaucht. Wie beim galvanischen Verzinken ist das Werkstück die Kathode und in diesem Fall der Nickel die Anode. Durch das Anlegen einer elektrischen Spannung entsteht auf dem Werkstück eine Nickelschicht. Verschiedene Varianten des galvanischen Vernickelns sind:
1.Glanzvernickeln
Durch das Beifügen spezieller Glanzzusätze im Elektrolyten werden Unregelmäßigkeiten der Oberfläche vermindert und es entsteht ein glänzende Oberfläche.
2. Mattvernickeln
Werden dem Elektrolyten keine Glanzzusätze beigefügt erhält man eine matte Oberfläche. Diese ist jedoch unregelmäßig. Verwendet man einen speziellen Mattnickel-Elektrolyten, so ist es auch möglich eine gleichmäßig matte Oberfläche zu erhalten.
3. Halbglanzvernickeln
Es wird nur ein Teil der Glanzzusätze verarbeitet dadurch entsteht eine halbglänzende Oberfläche. Im Vergleich zu glanzvernickelten Oberflächen weisen halbglanzvernickelte Oberflächen eine höhere Duktilität auf.
4. Schwarzvernickeln
Durch spezielle Zusätze lässt sich auch eine anthrazitfarbene bis schwarze Einfärbung erzielen.
5. Dispersionsvernickeln
Beim Dispersionsvernickeln werden dem Nickelelektrolyt kleine Partikel zugesetzt, die im Nickelüberzug mit abgeschieden werden. Z.B. Teflon zum Erzielen eines Selbstschmier-Effektes .
6. Mehrfachvernickeln
Beim Mehrfachvernickeln werden mehrere Nickelverfahren kombiniert.
7. Dickvernickeln
Werkstücke werden mit einem Nickelüberzug von 200 bis zu 3000 µm hergestellt.
Neben den galvanischen Verfahren bietet sich noch das Verfahren des chemisch Vernickelns. Dabei wird das Werkstück in spezielle Elektrolyte eingetaucht. In denen bildet sich am Werkstück auch ohne dem zusätzlichen Anlegen einer Spannung eine Zinkschicht am Werkstück.